Instandsetzung der Dekanatskirche

Zweifelsfrei bedarf die Dekanatskirche der Stadt Diekirch einer gründlichen Generalüberholung, sowohl außen als auch innen. Alle Befürchtungen, das 142 Jahre alte Gotteshaus sei einsturzgefährdet, haben sich letztendlich als unbegründet erwiesen. Erfahrene Statiker, die üblicherweise die bekannten gotischen Kathedralen Frankreichs begutachten, schlussfolgern, dass die Sankt Laurentius Kirche die nächsten 50 Jahre mit Sicherheit unbeschadet überstehen wird. Es lohnt sich demnach – und alle im Gemeinderat vertretenen politischen Parteien sind in diesem Punkte einer Meinung – den Sakralbau zu erhalten und die Sanierung des Baukörpers einerseits und die Instandsetzung des Innenraums andererseits anzugehen.

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AUSSEN:

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Die Sanierung des Baukörpers beinhaltet die teilweise Ausbesserung des Dachstuhls, einige Binder müssen ersetzt, andere ergänzt werden. Des Weiteren gilt es durch Fundamentverformung über Baugrundberg entstandene Setzungsrisse und Bruchstellen der Tragwände zu füllen bzw. zu verpressen und die Tragwände durch Vernadelung oder Verspannung fachgerecht zu verstärken. Dann ist das gesamte Dach neu einzudecken, denn korrodierte Nägel bewirken bereits, dass Schieferplatten sich vermehrt lösen. Alle Fenster der Kirche sollen zum Schutz und zur Wärmedämmung mit klaren und nicht spiegelnden doppelten Vorsatzverglasungen versehen werden. Ferner ist eine Wärmedämmung des Dachstuhls von Nöten. Zu diesem Zweck wird eine feuerfeste Cellulosedämmung offen auf den Dachboden eingeblasen. Anschließend wird der Außenanstrich erneuert. All diese Arbeiten werden bis Ende 2012 abgeschlossen sein.

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INNEN:

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Parallel zu den Arbeiten an Mauerwerk und Dachaufbau wird ebenfalls die Instandsetzung des trostlosen Innenraums, der keinesfalls einer zeitgenössischen Liturgie und gemeinschaftlichen Gottesdiensten förderlich ist, verwirklicht. Der vormalige CSV-Déi Gréng Schöffenrat hat in  Zusammenarbeit mit der Kirchenfabrik ein Konzept erarbeitet, das gezwungenermaßen dem engen finanziellen Spielraum der Gemeinde Rechnung trägt und dennoch ein freundliches religiöses Ambiente schafft, das eine moderne liturgische Funktionalität gewährleistet. Das Konzept verzichtet auf kostspielige Um- und Neubauten innerhalb des Kirchenraumes und setzt vorrangig auf farbliche Umgestaltung sowie auf Erneuerung der Beschallungs- und Beleuchtungstechnik. Die Leitlinien dieses Konzeptes wurden vom Gemeinderat am 20. Oktober 2010 gutgeheißen.

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Im Gegensatz zun Originalkonzept wurde der Kronleuchter (blau) letzendlich nicht über dem ehemaligen Hauptaltar (grün) angebracht, sondern über dem Tabernakel (orange) der unter den Baldachin (rot) verlegt wurde.  

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ORGEL:

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Am 28 April 2010 hat Manfred SCHWARTZ seines Zeichens anerkannter Orgelexperte, die Orgel der Dekanatskirche begutachtet. Nach ausführlicher Analyse kommt SCHWARTZ zu folgender Beurteilung:

  1. Die Orgel ist in einem sehr schlechten Zustand. Nicht zuletzt weist sie gravierende Sicherheitsmängel (u.a. Brandgefahr!) auf. Sie ist eigentlich nicht mehr bespielbar.
  2. Die Orgel ist mehrmals unsachgemäß ergänzt und überholt worden. Es gibt sehr wenig historisch wertvolles und erhaltenswertes Material.
  3. Es lohnt sich also nicht, die bestehende Orgel zu sanieren bzw. zu restaurieren und der Bau einer neuen Orgel ist die einzige gangbare Lösung, dies sowohl vom finanziellen als auch vom liturgisch-musikalischen Standpunkt.
  4. Die Klangqualität des Kirchenraumes ist dank dessen symmetrischer und zurückhaltender Gestaltung hervorragend. Nur dieser bemerkenswerten Eigen­schaft – und dem herausragenden Können des Titularorganisten, Herrn Maurice CLEMENT – ist es zu verdanken, dass die agonisierende Orgel zurzeit noch einigermaßen raumfüllende Klänge von sich zu geben imstande ist.

Der neu gegründete „Uergelbauveräin Dikrich“ hat ein Konzept für eine neue Orgel ausgearbeitet. Das neue Instrument wird in die umgestaltete Innenarchitektur passen und den Klangeigenschaften des Kirchenraums gerecht werden. Kirchenfabrik, Schöffenrat, Gesangvereine und die „Amis de l’Orgue Diekirch“ sind im „Uergelbauveräin“ vertreten und beteiligen sich tatkräftig an den Planungs­arbeiten.

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