Die Katz ist aus dem Sack

 Der Bürgermeister will nicht, dass das Thema öffentlich diskutiert wird. Diesen Wunsch hat er zumindest in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates vom 17. Oktober 2012 geäußert. Eigentlich unverständlich.

 Noch unverständlicher aber, weshalb der Vorsteher der Diekircher Gemeinde dann in der Septemberausgabe des “Echo vun de Gemengen” in einem etwas ungelenken Interview der aufmerksamen Leserschaft die Absicht des Schöffenrates preisgibt, das Altersheim “Résidence du Parc” ab Juni 2013 zum Vereinshaus – maison de rencontre pour les structures et associations qui en ont besoin – umzubauen.

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Wie die Gemeinde zum jetzigen Zeitpunkt die erforderlichen Geldmittel beibringen soll, ist der CSV-Fraktion – und sicherlich auch dem Bürgermeister – schleierhaft. Bauunternehmer aller Art und Herkunft bescheinigen dem größtenteils aus Stahlbeton gefertigten Bau jedenfalls äußerste Widerstandsfähigkeit gegenüber jeglicher baulichen Umgestaltung und funktionalen Umnutzung: Auch kleinste Eingriffe in die bestehende Bausubstanz sind derart kostentreibend, dass Abbruch, allein vom finanziellen Standpunkt aus gesehen, sicher die günstigere Alternative darstellt. Finanzielle Gründe haben übrigens die Gemeinde dazu bewegt sich eher für einen Neubau des Alters- bzw. Pflegeheimes zu entscheiden als den Umbau und die Instandsetzung der bestehenden Infrastruktur in Eigenregie anzugehen.

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CSV-Rat Paul BONERT, der den Bürgermeister zu dessen Aussagen im Echo-Interview befragt hatte, bedauerte, dass die Oppositionsräte sich damit begnügen müssten, von den Absichten des Schöffenrates aus der Presse heraus Kenntnis nehmen zu dürfen, anstatt dass im Gemeinderat über diese Projekte zuerst debattiert und dann entschieden wird.

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Nun mag es Sinn machen das knapp 30-jährige Haus weiterhin in sozio-pädagogischem oder -familiärem Kontext nutzen zu wollen. Den CSV-Vertretern erscheint es dann aber angebracht die Finanzierung der erforderlichen Umbaumaßnahmen auf mehrere Träger aufzuteilen. So könnte zum Beispiel bei einer zukünftigen Nutzung als Internat oder Jugendherberge, die übrigens Nordstad-Masterplan-konform wäre, die Kosten regional oder gar national getragen werden.

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Allem Anschein nach hat der Bürgermeister sich die Kritik und die Anregungen des CSV-Sprechers Paul BONERT zu Herzen genommen und kräftig zurückgerudert. In den tageblatt-Bericht über die Gemeinderatssitzung vom 17. Oktober 2012 lies der Bürgermeister doch tatsächlich folgendes hineinschreiben (“Pass op wats de schreiws” rief Claude HAAGEN dem tb-Berichterstatter zu als dieser gegen Ende der Sitzung den Saal verlies): Was den Umzug des Altenheims “Résidence du Parc” in den neuen Komplex “Îlot Alexis Heck” angeht, wurde ein neues Datum genannt. Der Betreiber Servior plant, die neue Einrichtung im Juni kommenden Jahres in Betrieb zu nehmen. Erst danach könne man eine Bestandsaufnahme des vorigen Gebäudes machen, um einen neuen Verwendungszweck zu definieren. Denkbar wäre, so der Bürgermeister weiter, eine Nutzung durch die verschiedenen sozialen Organisationen und Vereine der “Nordstad”.

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Sicherlich bemerkenswert ist, dass HAAGEN, zumindest laut tageblatt-Bericht,

  1. im Gegensatz zu der Aussage im Echo-Interview nun die Nutzung der „Résidence du Parc“ als Vereinshaus lediglich als Möglichkeit in Aussicht stellt und
  2. eine regionale Nordstad-Nutzung des demnächst leerstehenden Altersheims “Résidence du Parc” anpeilt, dies obwohl er im Gemeinderat lediglich von einer Nutzung durch kommunale Vereine sprach.

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Möge der Bürgermeister und seine zahlenmäßig dominante LSAP-Fraktion doch öfters auf die CSV-Fraktion hören.

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